Unsere Landpartie…

2017 nach Eberswalde!

unser schwierigstes Objekt war in 2017 akanthus selbst. Wir hatten uns aufgemacht ein neues Domizil zu finden.

Ursprünglich noch ganz auf Berlin fixiert stießen wir weit draußen nordöstlich von Berlin auf ein fast dörflich anmutendes Industrieareal, welches uns raschbegeisterte: die baulichen Hinterlassenschaften eines untergegangenen,einstmals weltweit operierenden Rohrbauwerks am historisch bedeutenden heute idyllisch zugewachsenen Finowkanal, erbaut ab 1605 (!) bei Eberswalde als Wasserstraße, welche Berlin die Anbindung an den Ostseehandel eröffnete.

Wir wären hier nicht die Ersten Neuzugänge mit Migrationshintergrund: Schon um 1830 wurde eine gusseiserne Brücke vor dem Berliner Stadtschloss ab- und in Eberswalde neu aufgebaut. Ebenfalls in Berlin wurde um 1840 von den Borsigwerken eine Fabrikhalle als damals kühne Stahlbogenkonstruktion errichtet, dem heutigen Hauptbahnhof Berlin ähnlich, nur sehr viel kleiner. Diese wurde um 1900 abgebaut und nach Eberswalde umgesetzt – nur einen Steinwurf von unserer neuen Werkstatt entfernt steht sie heute als denkmalgeschütztes Fossil früher Industriekultur.

Das Interesse jedenfalls war beidseitig: Uns wurde angeboten, kurzfristig eine großzügige, jedoch nicht beheizbare Halle zu nutzen, bis unsere Räume bezugsfertig saniert würden. So konnten wir sämtliches Material, vor allem aber die Objekte sicher lagernund eine Übergangswerkstatt einrichten.

Umplanungen und verdeckte Baumängel führten dazu, dass aus geplanten sechs Wochen doch neun Monate wurden, bis wir – erst unlängst – beginnen konnten, einzuziehen. Dieser doppelte Umzug von rund 30 Tonnen Material hat insbesondere die Möbelrestaurierung in 2017 massiv verlangsamt. Doch das Ergebnis ist es wert:

Dieses ehemalige Feuerwehrhaus, ebenerdig, hell und großzügig gewährt uns – anders als heutzutage Berlin – Raum für große oder langwierige Projekte ebenso wie für Jahrzehnte lang abgelagerte Edelhölzer, unverzichtbar für anspruchsvolle Möbel- und Kunstrestaurierung.